Montag, 1. November 2010

Mein erster Joghurt aber kein Logopäde . . . . nur Ausreden!

Geschrieben aus der Sicht von: Gustav

Eine der Pflegekräfte hat sich endlich erbarmt und mir etwas "Richtiges" zu essen gegeben. Diese Flüssignahrung durch den Schlauch, das ist ja nix.

Einen ganzen Joghurtbecher hat sie mir Löffelchen für Löffelchen mit viel Geduld in den Mund geschoben.

Warum ich trotzdem sauer bin?
Mein Bruder erzählt mir, daß ihm vor zwei Wochen noch gesagt wurde, ich hätte eine dauerhafte Schluckstörung. Das hätte der Logopäde festgestellt.
Und deshalb könne ich nichts zum Essen bekommen sondern müßte über die Magensonde mit dieser blöden 'Astronautennahrung' ernährt werden.

Hat da irgendeiner aus Bequemlichkeit gelogen?
So eine Fütterei dauert ja auch ganz schön lange.

Kommt deshalb der Logopäde nicht mehr wieder?
Oder hat der Angst vor den MRSA-Keimen?
Oder soll ich auch das Sprechen nicht allzuschnell lernen, weil ja ein stummer Mensch nicht nach den Pflegekräften rufen kann?

Warum hilft mir denn keiner?

Doch, da sind drei, die mir helfen.
Meine beiden Brüder Manuel und Willi und auch mein Freund Walter.
Und jetzt diese Pflegerin, die mich füttert.
Und noch eine, die mich in den Rollstuhl setzt.
Haben die jetzt endlich gemerkt, daß da doch noch Leben in mir ist und daß es sich lohnt, mich wieder fit fürs Leben zu machen?

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Walter