Sonntag, 21. November 2010

MRSA: Da kommt kein Logopäde und kein Ergotherapeut

Geschrieben von: Walter

So, man hat mich wieder über die Grenze vom Wendland in den Westen gelassen.
Gustav habe ich noch nicht besuchen können, aber dafür habe ich dann gleich seinen Bruder Manuel angerufen.

Seine Worte mag ich hier nicht wieder geben, er war ganz schön am Fluchen!
Sein Bruder ist in dem Pflegeheim in eine andere Abteilung verlegt worden und dort scheint es nicht besser zu sein, als in der bisherigen Abteilung.

Zweimal habe er ihn hilflos im Rollstuhl angetroffen.
Beide Male hatte Gustav keine Möglichkeit, den Notrufknopf zu erreichen.
Es sah so aus, als wenn man Gustav zum abstellen in sein Zimmer geschoben und ihn dann vergessen hätte.

Auch die so wichtige Nasensalbe gegen die MRSA-Keime hätte man für 4 Tage "vergessen", die zweite Packung lag immer noch in der Orinalverpackung versiegelt auf dem Nachttisch, als er das letzte Mal da war.

Aber solange die Keime da wären komme kein Logopäde und kein Ergotherapeut zur Mobilsation eines solchen Patienten!

Ich hatte Mühe, den sonst so friedlichen Manuel zu beruhigen.
Und ich kann ihn voll verstehen.
Aber so sieht es halt in vielen Pflegeheimen aus, die ja fast alle unter chronischem Personalmangel leiden.

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Walter